Im Interview mit BASF spricht Lars Mähl über Nachhaltigkeitsziele, Netzausbau und das veränderte Verhalten der Kunden.
Bei der Veranstaltungsreihe „Talk Sustainability – Nachhaltigkeit im Dialog“ können Mitarbeiter von BASF, einem der weltweit größten Chemieunternehmen mit Hauptsitz in Ludwigshafen am Rhein, mit externen Experten über ausgewählte Themen diskutieren. Am 14. Juni präsentierte Lars Mähl, Managing Director bei Vattenfall Europe Power Management GmbH, Ziele und Maßnahmen des Energieversorgers Vattenfall in Ludwigshafen.
Lars Mähl: Vattenfall hat sich das Ziel gesetzt, innerhalb einer Generation ein Leben ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen. Dafür investieren wir zum einen in unserem eigenen Erzeugungsmix in erneuerbare Energien und treiben den Ausstieg aus der Kohlenutzung voran. Wir unterstützen zudem unsere Kunden und Geschäftspartner, indem wir klimaneutrale Lösungen anbieten und neue Technologien entwickeln, beispielsweise im Bereich der Stahl- und Zementproduktion. Wir sehen in der Elektrifizierung den Weg hin zur Klimaneutralität und treiben die Elektromobilität voran durch den Aufbau eines internationalen Ladenetzwerks.
Dass ein Umbau auf ausschließlich erneuerbare Energien auf einem bezahlbaren Kostenniveau umsetzbar ist, wurde von der EU bereits untersucht und bestätigt. Insofern sind wir davon überzeugt, dass die Ziele erreichbar sind. Leistungsfähigkeit bedeutet vor allem, dass Energie bereitgestellt wird, wenn sie benötigt wird. Zurzeit gibt es zwar Anlagen, die für eine solche Leistung qualifiziert sind, langfristig brauchen wir jedoch noch leistungsfähigere Speicher.
Es ist uns sehr wichtig, bei Batteriematerialien auf Nachhaltigkeit zu achten. Wo sie herkommen, wie sie verarbeitet werden und unter welchen Arbeitsbedingungen sie produziert werden – diese Fragen sind aus der Nachhaltigkeitsperspektive absolut berechtigt und müssen bei jedem Rohstoff, der bezogen wird, gestellt werden. Auch wenn Vattenfall nicht selbst an der Batterieproduktion beteiligt ist, stellen wir sicher, dass unsere Lieferanten bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
Die Bundesregierung hat dieses Problem adressiert und auch bereits Fortschritte gemacht. In Bayern und Baden-Württemberg einigten sich zuletzt die Landesregierungen darauf, dass der Netzausbau beispielsweise vermehrt unterirdisch umgesetzt werden soll. Insofern glaube ich nicht, dass der Ausbau langfristig ein Bottleneck sein wird.
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität werden immer wichtiger. Mit Blick auf die letzten Jahre stellen wir fest, dass unsere Unternehmenskunden sogar noch stärker auf Klimaneutralität setzen als unsere Haushaltskunden. Es wird deutlich, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Ein Grund dafür ist auch die preisliche Entwicklung, denn erneuerbare Energien sind mittlerweile wettbewerbsfähig – das fördert den klimaneutralen Ausbau.
Beim Unternehmenskunden kann beispielsweise mit technischen Mitteln viertelstündlich nachgewiesen werden, dass der Strom, der zum Beispiel in einer Windkraftanlage produziert wurde, auch im Unternehmen ankommt. Das nennt man ein Power Purchase Agreement (PPA).
Grundsätzlich kann jeder zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Dazu gehört als erstes, Emissionen zu vermeiden, das heißt Energie einzusparen. Weiter kann man die Möglichkeit wahrnehmen, bei Unternehmen einzukaufen, die Nachhaltigkeit fördern und diesen Aspekt in die eigene Kaufentscheidung miteinbeziehen.
Christoph Jäkel ist Vice President Sustainability Strategy bei BASF. Im Interview verdeutlicht er die strategische Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei BASF und zeigt auf, welche Maßnahmen das Unternehmen zum Schutz des Klimas ergreift. Zum Beispiel mit effizienter Energienutzung und durch Nutzung erneuerbarer Energien.
Seit Juli 2019 hat Lars Mähl die Position als Head of Commodity Origination inne und war bisher Leiter der Abteilung Externes Portfolio Management bei der Vattenfall Energy Trading GmbH und ist ebenfalls Geschäftsführer der Vattenfall Europe Power Management GmbH.
Bis November 2016 leitete er drei Jahre lang das Central European Origination bei Vattenfall Energy Trading. Vor dieser Zeit hatte er verschiedene Positionen im Bereich Energiehandel und Origination bei Cargill, BayernLB und Houston Street. Lars Mähl bringt fast 20 Jahre Erfahrung aus Energiemärkten mit und seine Berufserfahrung umfasst Positionen aus den Branchen Banken, Rohstoffhandel, Beratung und Start-Up. Er hat einen Abschluss als Diplom-Wirtschaftsingenieur der Technischen Universität Berlin.