Aktuelle Marktentwicklung

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine befinden sich die Energiemärkte in einer extremen Situation. Obwohl aus der Alarmstimmung eine Art Normalität geworden ist, bleibt die Lage für kommunale Unternehmen, Industrie und Händler eine große Herausforderung.

Mai 2022

Haben 2020 und 2021 die täglichen Corona-Zahlen das Handelsgeschehen stark beeinflusst, so sind nun die geopolitischen Ereignisse und mit ihnen die aktuellen prozentualen Füllstände der Gasspeicher die wichtigsten News.

Der Base-Strompreis für den Mai 2022 lag einen Tag vor Kriegsbeginn am 23. Februar bei 190 EUR/MWh. Einen Tag später, am 24. Februar, stieg er bis auf 295 EUR/MWh und fand sein Allzeit-Hoch am 7. März bei sagenhaften 600 EUR/MWh. Eine ähnliche Preisentwicklung konnte bei Base-Quartalsprodukten beobachtet werden. Das Base Q3, welches einen Tag vor Kriegsbeginn noch bei 207 EUR/MWh handelte, fand seinen Höchstwert am 7. März bei 560 EUR/MWh. Zurzeit haben sich die Märkte etwas beruhigt. Die massiven Anstrengungen, für die Gas-, Kohle- und Ölversorgung Alternativen zur Abhängigkeit von Russland zu finden und umzusetzen, führen zu einer rückläufigen Volatilität und einer leichten Beruhigung der Märkte.

 

Auch die Anspannung im Vorfeld des russischen Feiertags zum Sieg über Deutschland am 9. Mai machte sich im Energiehandel bemerkbar, wich aber infolge der ausbleibenden Eskalation einer Erleichterung – auch bei den Energiepreisen. Das Cal-23 notierte am 9. Mai bei rund 212 EUR/MWh. Vor allem bewegte sich der Langfristkontrakt mit den schwächeren Gas-, Kohle- und CO2-Preisen abwärts. Insgesamt ist mit Blick auf das Preisniveau am Strommarkt jedoch festzustellen, dass dies weiterhin enorm hoch ist und die Aussichten eher bullish sind.

Durch die Preissteigerungen und die nachlassende Liquidität steigen vor allem die Risikoprämien. Was das ist und was das für Marktteilnehmer bedeutet, erfahren Sie in unserem Artikel zur <a class="arrow">Marktentwicklung aus April 2022</a>.

 

Ausblick

Wie sich die Preise in den kommenden Wochen entwickeln werden, ist so unsicher wie noch nie. Auch wenn die europaweiten Anstrengungen, sich aus der Energieabhängigkeit von Russland zu lösen in einem schwindelerregenden Tempo vorangetrieben werden, ist das Ziel noch nicht erreicht. Der Krieg in Europa markiert nicht nur politisch und gesellschaftlich eine Zeitenwende, auch der Energiemarkt verändert sich: Können wir die Erneuerbaren dank des Osterpakets massiv ausbauen? Wie groß sind die Fortschritte bei der Speicherung von Energie? Gibt es ein Umdenken in der Gesellschaft hin zu einem geringeren Energieverbrauch?

 

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