Viele Windräder, die in einem Wald platziert sind. Durch die Mitte des Waldes führt ein schmaler weißer Weg.

Vattenfall startet erfolgreich in das Jahr 2020

Der Markt für erneuerbare Energien könnte unberechenbarer kaum sein: Die Bestimmungen für den Regelenergiemarkt werden immer wieder verändert, Gesetze und langwierige Verfahren bringen den Windausbau fast zum Erliegen, Photovoltaik hingegen befindet sich auf Wachstumskurs.

Januar 2020

Für Akteure ist es herausfordernd, unter diesen wechselhaften Bedingungen Kurs zu halten – gut, wenn man in dieser Situation auf ein großes, starkes Team und einen finanzkräftigen Partner setzen kann. Besonders erfreulich entwickelt sich bei Vattenfall der Bereich Direktvermarktung, denn mit 5,6 Gigawatt gehören wir zu den Top 3 Direktvermarktern in Deutschland. Dabei macht Wind Onshore etwa 80 Prozent unseres Portfolios aus, die letzten 20 Prozent verteilen sich recht gleichmäßig auf Wind Offshore und Photovoltaik. Da die meisten Direktvermarktungsverträge Jahresverträge sind, haben wir mehrere Tausend Megawatt neu abgeschlossen und verfügten im Dezember 2019 über ein Portfolio von über 6,2 Gigawatt.

Bei uns in der Direktvermarktung war vieles schon weit vor Jahresende unter Dach und Fach: Viele Kunden haben ihre auslaufenden Verträge frühzeitig verhandelt und mit ein bis drei Jahren Vertragslaufzeit abgeschlossen, so dass wir vielfach bereits in der erste Jahreshälfte Mengen für das Folgejahr sichern konnten. Dies scheint in der Branche ein allgemeiner Trend zu sein – spät abzuschließen bedeutet nicht mehr unbedingt bessere Preise, da eine Bewertung des individuellen Marktwertes ausschlaggebend und zeitunabhängig ist.

Abzuwarten bleibt, wie sich die Windbranche allgemein entwickelt, denn 2019 waren die Neuinbetriebnahmen von Windanlagen im Vergleich zu 2018 stark rückläufig. Wenig Flächen und langsame Genehmigungsverfahren gehörten zu den Bremsern. Während 2014 bis 2017 noch etwa 4.600 Megawatt Onshore-Windenergie zugebaut wurden, wurden 2019 nur knapp 700 Megawatt erreicht. Dies liegt weit unter dem von der Bundesregierung vorgesehenen Zubau von 2.800 Megawatt pro Jahr für Windkraft an Land.


Unruhe im Regelenergiemarkt

Für Spannung im Markt sorgte die Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf, das Mischpreisverfahren für den Regelenergiemarkt schon zwei Tage nach dessen Einführung wieder auszusetzen. Zur Erinnerung: Ursprünglich wurde Regelenergie nach dem Leistungspreisverfahren ausgeschrieben, bei dem der Zuschlag auf Grundlage des Leistungspreises, also für das Verfügbarhalten von Regelenergie, gezahlt wird. Der Arbeitspreis für die tatsächlich abgerufene Regelarbeit wurde nicht berücksichtigt. Mit dem Mischpreisverfahren sollten bei der Ausschreibung und Bezuschlagung von Regelenergie erstmals der Leistungspreis und der Arbeitspreis berücksichtigt werden.

Die Rückkehr zum alten Verfahren – wohlgemerkt ohne die zuvor bereits eingeführte technische Obergrenze – sorgt nun wieder für starke Preisausschläge, vor allem an windreichen Tagen. Die erhöhten Vermarktungskosten für Wind- und Solaranlagen treffen somit alle Direktvermarkter und indirekt auch die Betreiber. Bei Vattenfall haben wir die erhöhten Kosten für bestehende Verträge jedoch nicht an unsere Kunden weitergegeben. Mittelfristig soll das Verfahren durch einen Regelarbeitsmarkt abgelöst werden, wie ihn die Guideline on Electricity Balancing der Europäischen Kommission mit einer getrennten Auktion für Leistung und Arbeit vorsieht. Damit werden sich Marktteilnehmer wie wir innerhalb weniger Monate erneut auf einen Wechsel einstellen müssen.


Neue Dienstleistungen für 2020

Neben dem Tagesgeschäft war das vergangene Jahr bei uns von der Entwicklung von Neuprodukten geprägt. Mit dem Weiterbetrieb von Bestandsanlagen geben wir Onshore-Anlagen ein profitables „zweites Leben“ und zeigen Wege auf, wie ein Bestandspark zu festen, attraktiven Konditionen für eine Laufzeit von einem bis fünf Jahren weiterbetrieben werden kann. Dank der feststehenden Konditionen vermeiden unsere Kunden schwankende oder unvorhersehbare Strommarktpreise und haben Planungssicherheit bei Ihren Stromerlösen.

Und auch im Bereich der Greenfield Power Purchase Agreements für neu zu bauende Solarparks über zehn Megawatt Leistung haben wir einiges getan: Wir nehmen 100 Prozent des produzierten Stroms ab und vergüten ihn mit einem Fixpreis für eine Laufzeit bis zu zehn Jahren oder mit variablen Modellen.


Sie haben Fragen zur Direktvermarktung oder zu unseren neuen Produkten? Sprechen Sie uns gern an!

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