Der nationale Emissionshandel wird ausgeweitet – die jährliche Preiserhöhung bleibt aus

Die aktuelle Energiekrise wirkt sich nun auch auf den nationalen Emissionshandel aus: Während ab 2023 – wie geplant – weitere Industriezweige in den Emissionshandel aufgenommen werden, werden die Preise für CO2-Emissionen – entgegen der Planungen – nicht angehoben, um Unternehmen und Verbraucher kurzfristig nicht noch weiter zu belasten.

November 2022

2021 hat die Bundesregierung mit dem nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) ein wirksames, auf dem CO2-Ausstoß basierendes System eingeführt, das einen Anreiz für die Vermeidung von Emissionen setzen soll. Ziel des nEHS war es, Sektoren zu inkludieren, die nicht vom europäischen Emissionshandel erfasst werden, etwa mit Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brenn- und Kraftstoffe.

In wenigen Monaten endet die Einführungsphase des nEHS. Nachdem in den ersten beiden Jahren nur bestimmte Brennstoffe wie Erdgas, Benzin, Diesel und Heizöl inkludiert waren, kommen ab 2023 weitere fossile Brennstoffe, u.a. Kohle, hinzu. 

 

Abweichungen vom Plan

Kurzfristige Änderungen des Bundesemissionshandelsgesetzes (BEHG) führen dazu, dass die Abfallverbrennung nicht schon 2023, sondern erst ab Anfang 2024 in den nationalen Emissionshandel einbezogen wird.

Weitreichender dürfte die Entscheidung sein, die für 2023 geplante Erhöhung des CO2-Preises von 30 auf 35 Euro/Tonne um ein Jahr auf den 1. Januar 2024 zu verschieben. Somit bleibt der CO2-Preis 2023 unverändert auf dem Niveau des Vorjahres. Begründet wurde diese Entscheidung mit der aktuellen Energiepreiskrise; eine weitere Preiserhöhung hätte zu einer zusätzlichen Belastung der Letztverbraucher geführt, da die steigenden CO2-Kosten vollständig an die Endkunden weitergegeben werden.

 

Zugang zum Zertifikate-Markt

Durch die Ausweitung der CO2-Bepreisung auf alle fossilen Brennstoffemissionen wird die Abgabe von nationalen Emissionszertifikaten (nEZ) zur Deckung der berichteten Emissionen deutlich steigen. Für alle Unternehmen ohne direkte Verbindung zur European Energy Exchange (EEX) kann der Zugang zu Zertifikaten auch weiterhin über Vattenfall als Intermediär erfolgen. Diese Dienstleistung bieten wir bereits seit dem Verkaufsstart an der EEX im Oktober 2021 interessierten Unternehmen an und haben seitdem über 25 Millionen Zertifikate beschafft. 

 

Sie haben Fragen zum BEHG oder zum nationalen Emissionshandel? Sprechen Sie uns gern an!

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