Wofür steht EEX?

Begriffe kurz erklärt

Die European Energy Exchange (EEX) ist eine führende europäische Energiebörse, die über 600 Teilnehmern den Handel mit Strom, Gas, CO2-Emissionsrechten und weiteren Energieprodukten ermöglicht. Gegründet als Strombörse in Deutschland, hat die EEX bis heute ihren Hauptsitz in Leipzig. Zu ihren internationalen Niederlassungen gehören London und Wien. Die EEX fungiert als Börse für transparenten, liquiden und effizienten Energiehandel und leistet einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Energiemarktintegration.

Wie wird an der EEX gehandelt?

Wie an jeder anderen Börse erfolgt der Handel durch das Zusammenbringen von Käufern und Verkäufern, wobei die Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Mit der Veröffentlichung von Handelsdaten sorgt die EEX für Transparenz im Energiemarkt. Die EEX hat spezifische Öffnungs- und Schlusszeiten für unterschiedliche Produkte. Einige Auktionen, zum Beispiel für CO2-Emissionsrechte, unterliegen speziellen Zeitplänen für Auktionsverfahren, die den Prozess des Angebote-Erstellens und des Handels beeinflussen.  Der Handel beginnt mit der Orderplatzierung über eine elektronische Handelsplattform, bei der Händler ihre Kauf- oder Verkaufsorders mit Informationen wie Produkttyp, Preis, Menge und Ausführungszeitpunkt platzieren. Nach dem jeweiligen Handelsschluss, der Gate Closure Time, werden die Preise für alle Produkte veröffentlicht. 

Neben dem Handel bietet die EEX bietet Clearing-Dienstleistungen an, bei denen die Clearingstelle die Abwicklung übernimmt und die Erfüllung der Handelsverpflichtungen garantiert. Nach dieser Clearing-Phase folgt das Settlement, bei dem die finanziellen Verpflichtungen der Handelsteilnehmer abgewickelt werden, einschließlich der Überweisung von Mitteln und der Übertragung der gehandelten Produkte. Dieser strukturierte Ablauf gewährleistet einen transparenten, gesicherten und effizienten Handel an der EEX und unterscheidet sich grundlegend von bilateralen Over-The Counter-Geschäften (OTC), bei denen die Transaktionen außerhalb einer regulierten Börse direkt zwischen Energiehändlern oder mittels eines Brokers stattfinden.

Eine Energiebörse, verschiedene Energiemärkte

Die EEX umfasst eine Vielzahl von Energiemärkten, die den Handel mit einer Reihe von Energieprodukten ermöglichen. Zu den wichtigen Märkten gehören Strom, Erdgas und CO2-Emissionsrechte.

Spotmarkt

Am Spotmarkt werden kurzfristige Produkte gehandelt – zum Beispiel mit Lieferung am Folgetag (Day-Ahead Handel). Den kurzfristigen Handel mit Strom übernimmt die Strombörse EPEX Spot (verlinken). Für die unterschiedlichen Gasmärkte wie TTF und THE bietet die EEX unterschiedliche Spotprodukte mit Ausnahme von Stundenkontrakten an.

Terminmarkt

Im Strom- und Gasmarkt bietet die EEX sowohl Terminkontrakte (EEX Futures) als auch Optionen an. Am Terminmarkt im Stromhandel wird die Lieferung von Strom zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Der Vorteil ist, dass die Strompreise zum Abschluss bekannt sind und die Strompreisentwicklung in der Zukunft keinen Einfluss mehr darauf haben kann. Futures sind rein finanziell erfüllte, langfristige Geschäfte, die es Marktteilnehmern ermöglichen, Preisrisiken zu managen und sich gegen zukünftige Schwankungen auf dem Strommarkt abzusichern.

Baseload und Peakload

Die Unterscheidung zwischen Base- und Peak-Kontrakten ermöglicht es Energiehändlern und Großabnehmern, ihre Beschaffung genau abzustimmen und Risiken zu managen. Im Strommarkt wird die Lieferung mit konstanter Leistung von Montag bis Sonntag von 0:00 bis 24:00 Uhr als Baseload oder Grundlast bezeichnet. Peakload – oder Spitzenlast – beschreibt eine Lieferung mit konstanter Leistung von Montag bis Freitag von 8:00 bis 20:00 Uhr. Neben Base und Peak gibt es im Stromhandel viele weitere, zeitliche definierte Produkte, etwa Wochen oder Quartale. Die kurzfristigen Produkte werden an der EPEX Spot gehandelt.

Emissionshandel

Darüber hinaus spielt die EEX eine bedeutende Rolle im Handel mit Emissionsrechten. Sie führt Auktionen für CO2-Zertifikate durch und ist ein Schlüsselakteur im europäischen Emissionshandelssystem.

Schon gewusst?

Wer darf an der EEX handeln?

Die Teilnahme am EEX-Handel steht einer breiten Palette von Akteuren offen, von Energieerzeugern und Versorgungsunternehmen bis hin zu Finanzinstituten und Industrieunternehmen. Selbst Privatanleger können über Broker am Markt teilnehmen, wobei klare Regelungen und Zugangsbedingungen die Fairness und Integrität des Handels gewährleisten. 

Voraussetzungen für die Zulassung zum Handel sind die Akkreditierung des Unternehmens sowie der erfolgreiche Abschluss der EEX-Händlerprüfung seitens der Händlerinnen und Händler.

Worin unterscheiden sich EEX und EPEX Spot?

Die EEX und EPEX Spot sind zwei verschiedene Energiebörsen in Europa, die sich auf unterschiedliche Segmente des Energiehandels konzentrieren.Während die European Energy Exchange eine breite Palette von Energieprodukten für den Handel anbietet, ist die EPEX Spot spezialisiert auf den kurzfristigen Stromhandel. Dazu gehört der Day-Ahead-Markt, auf dem Strom für den nächsten Tag gehandelt wird, oder der Intraday-Markt, auf dem kontinuierlich bis fünf Minuten vor der Lieferung gehandelt wird. Die EPEX Spot ermöglicht den Handel von Strom in Echtzeit und bietet so eine effiziente Lösung für die kurzfristige Nachfrage nach Strom.

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