Marktausblick

Der Energiemarkt hat sich im dritten Quartal 2025 eher beruhigt. Die meisten Player schätzen die Versorgungssituation als gut ein, was sich auch in relativ geringen Trading-Ranges bei den längerfristigen Produkten zeigte. Spannend wird, wie sich die recht niedrigen Füllstände der Gasspeicher auswirken.

September 2025

Strom

Mit einem Höchstwert am 30. Juli bei 89,04 EUR/MWh einem Tiefstwert am 18. August bei 82,70 EUR/MWh und spannte das Cal 2026 Base im Verlauf des dritten Quartals eine Trading-Range von 6,37 EUR/MWh auf. Aktuell handelt das Produkt im mittleren Bereich dieser Range bei 85,85 EUR/MWh. Zuletzt wurde es vor allem durch einen starken Emissionshandel vor dem Hintergrund der auslaufenden Compliance-Frist zum 30. September gestützt. Zudem wirken und wirkten auch die Haushaltskrise in Frankreich und damit einhergehende Streiks in der französischen Energieinfrastruktur stützend. Und auch geopolitische Risiken stehen weiter im Vordergrund.

Die Preisabschläge für das Base für 2027 (minus 4 EUR/MWh) und 2028 (minus 8 EUR/MWh) bezogen auf das Frontjahr spiegeln die Erwartung wider, dass in der Zukunft preisdämpfende Effekte überwiegen. Diese ergeben sich aus einer guten Versorgungssituation durch erneuerbare Energien, einer verbesserten Infrastruktur – insbesondere im Hinblick auf Speicher – sowie gut verfügbaren Brennstoffen wie Gas, LNG und Kohle.

 

Gas

Die immer besser werdende LNG-Infrastruktur gekoppelt mit langfristigen und diversifizierten LNG-Verträgen tragen Früchte. Gas ist nicht mehr der Energieträger, der auf jede geopolitische Nachricht so sensibel reagiert wie in der Vergangenheit. Das das THE 2026 spannt seit Beginn des Quartals eine Trading-Range von etwa 4 EUR/MWh auf und handelt aktuell bei 33,45 EUR/MWh. Selbst der aktuell relativ niedrige Gasspeicherstand von 77 Prozent in Deutschland sorgt im Markt kaum noch für Nervosität, auch wenn einige Analysehäuser bei einem „kalter Winter“-Szenario vor leeren Gasspeichern ab Ende Januar warnen. Der Ausblick ist neutral.

 

Kohle

Die Entspannung am Gasmarkt war auch ein Grund für Preisabschläge am Kohlemarkt. Aktuell handelt das API 2 Frontjahr knapp über 100 USD/Tonne, was dem Jahres-Low entspricht. Der Preisantrieb zu Beginn des Jahres aufgrund geringer Erneuerbaren-Einspeisungen fehlt jetzt. Zudem konnten stabile Alternativen zur fehlenden russischen Kohle aufgebaut werden. Der Ausblick ist leicht bearish.

 

Emissionszertifikate

Die Volatilität bei den European-Union-Allowances (EUA-Zertifikate) hielt auch im 3. Quartal an: Das Produkt Dezember 25 bewegte sich zwischen 68 - 78 EUR/Tonne und ist wie in der Vergangenheit preislich schwer einzuschätzen. Eine steigende Anzahl von spekulativen Marktteilnehmern scheint den Preis losgelöst von fundamentalen Einflüssen zu treiben. Deren Positionsnahmen (long/short), die im Commitment of Traders Report (CoT) veröffentlicht werden, stellt eine immer wichtiger werdende Kennzahl dar. Der Ausblick ist hier neutral.

 

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