Marktausblick

Das Frontjahresprodukt am Strommarkt, das Base 2024, hat in diesem Jahr zunächst eine kräftige Abwärtsbewegung erfahren und handelte bis Anfang Juni bis auf Werte von etwa 115 EUR/MWh. Mit Beginn des Sommers zogen die Preise infolge von warmen Temperaturen, Trockenperioden in vielen europäischen Gegenden und niedrigen Gaslieferungen wieder an – blieben fortan aber in einer Range zumeist deutlich unter 150 EUR/MWh. Diese Range wurde auch von teils hohen Einspeisewerten aus erneuerbaren Energien unterstützt.  

Mit dem Angriff der Hamas auf Israel und dem Leck in der Gaspipeline zwischen Finnland und Estland änderte sich jedoch die Lage – die Unsicherheit im Markt nahm über den gesamten Rohstoffkomplex zu. Konflikte im Nahen Osten mit den dort hohen Rohölbeständen führen zur Gefährdung von Transportwegen und eine Ausbreitung des Konflikts könnte schwerwiegende Folgen für die Ölversorgung haben. Insbesondere die Androhung Irans, die wichtige Seestraße von Hormus zu blockieren, sorgte für Unruhe. Etwa 20% des weltweiten Rohöls werden über diese Route transportiert. Neben den Ölpreisen zogen auch die Gas- und CO2-Notierungen an. 

In der Folge erreichte das Cal 24 im Strommarkt Mitte Oktober seinen derzeitigen Höchststand bei 139 EUR/MWh. 

Ausblick

Im Strommarkt geben die Fundamentaldaten ein uneinheitliches Bild ab: Nach dem Angriff auf ein Krankenhaus im Gazastreifen mehren sich die Befürchtungen hinsichtlich einer Zuspitzung der Lage. Dem entgegen stehen die überdurchschnittliche Einspeisung von Erneuerbaren sowie Anzeichen für eher mildes Wetter in den kommenden Monaten.

Auch im Gasmarkt gibt es gegenläufige Tendenzen: Der Nahost-Konflikt mit all seinen Gefahren wirkt bullish, während die gefüllten Gasspeicher und milden Wetteraussichten eher dämpfen.

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