Marktausblick März 2024

Die Strompreise haben sowohl im Spotmarkt als auch im Terminmarkt seit Jahresbeginn kräftig nachgelassen. Zu den Gründen gehören die niedrige Gasnachfrage bei gut gefüllten Speichern. Auch der Ausblick spricht derzeit eher für die Bären als für die Bullen im Markt.

März 2024

Das Frontjahr 2025 Base hat im ersten Quartal 2024 kräftig an Wert verloren. Wurde das Produkt Anfang Januar 2024 noch bei über 95 EUR/MWh gehandelt, so war der tiefste Wert am 23. Februar bei knapp 68 EUR/MWh. Dies war ein satter Preisrutsch – um knapp 30 Prozent ging es nach unten. Danach setzte eine Kurserholung ein, die am 6. März ihren Höhepunkt bei gut 83 EUR/MWh für das Frontjahr fand. Aktuell handelt das Produkt bei 74 EUR/MWh und befindet sich ziemlich genau in der Mitte der beiden genannten Höchst- und Tiefststände.

 

Schwacher Gasmarkt

Ein wichtiger Grund für die schwachen Strompreise ist der niedrige Gaspreis. Dafür sorgt die sehr gute Versorgungssituation am Gasmarkt und der anhaltend niedrige Gasverbrauch – insbesondere durch die Industrie. Die Gasspeicher sind noch zu ca. 65 Prozent befüllt, so dass die Einspeichersaison ab Ende März von einem sehr komfortablen Niveau aus startet. Mit Spotpreisen am THE-Markt von derzeit ca. 25 EUR/MWh und einem Preis für das Jahresprodukt 2025 bei knapp 30 EUR/MWh hat auch der Gasmarkt seit Jahresstart ein deutlich niedrigeres Niveau: Das Frontjahr erfuhr ein Minus von 19 Prozent, Spot minus 16 Prozent.

 

Zertifikatpreise ebenfalls niedrig

Dies bearishe Umfeld am Strom- und Gasmarkt strahlte auch auf den Markt für Emissionsrechte European (Union Allowances, EUA) aus. Der Einfluss ist hier jedoch nicht eindeutig, er kann auch wechselseitig sein. Häufig liest und beobachtet man, dass der bearishe EUA-Markt den Markt für Brennstoffe und Strom beeinflusst. Der EUA-Markt handelte zu Beginn des Jahres noch bei ca. 80 EUR/t und verlor bis zum 23. Februar  fast 30 EUR an Wert. Aktuell liegt der Kurs bei knapp 56 EUR/t. Eine immer noch eingetrübte Stimmung in der Wirtschaft und ein damit einhergehender niedrigerer Energiebedarf lastet auf den Preisen.

 

Ausblick

Sollte das geopolitische Umfeld in den kommenden Wochen unverändert bleiben, so kann mit weiterem Preisdruck nach unten gerechnet werden. Der zusätzliche Ausbau von Photovoltaik in 2023 von ca. 15.000 MW wird in Q2 und Q3 zu vorher nicht gekannten Einspeisungen aus erneuerbaren Energien führen. Dies könnte zu mehr negativen Preisen führen als 2023. Die Base-Jahresprodukte 2026 und 2027 handeln am Strommarkt aktuell weit unter 70 EUR/MWh und könnten auch ein Ziel für das Produkt 2025 sein. Derweil liefert der durchschnittliche Spotpreis in 2024, der bei ca. 68 EUR/MW mit fallender Tendenz liegt, liefert den Bullen am Markt derzeit wenig Argumente.

 

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