Marktausblick

Das erste Quartal in 2025 ist Geschichte. Zeit, einen ersten Rückblick und eine Einordnung des bisherigen Marktgeschehens zu wagen. Wichtige Faktoren waren der milde Winter, niedrigere Gaspreise und schwächelnde Preise für Emissionszertifikate. Dennoch zog der Strom Spotmarkt im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich an.

März 2025

Gas

Der Gasmarkt zeigte im Q1 bei den Commodities die größte Volatilität: Das Frontjahr lieferte eine Trading-Range zwischen 33 und 46 EUR/MWh. Insgesamt hat es seit Beginn des Jahres ca. 5 EUR/MWh verloren und rutsche von 41 auf 36 EUR/MWh ab. Die Einflüsse, die zu einem Abschmelzen der Risikoprämie geführt haben, sind vielfältig: Zuverlässige LNG-Lieferungen, eine stabile Gasversorgung aus Norwegen und insbesondere der relativ milde Winter 2024/2025. Der Winter war zwar ca. 2 Grad kühler als der Winter 2023/2024, zählt aber immer noch zu den milden Wintern – übrigens der 14. in Folge.

 

Strom Frontjahr und Emissionszertifikate

Das Frontjahr Base spannte seit Beginn des Jahres eine Handels-Range zwischen 80 und 102 EUR/MWh auf und hat ebenfalls seit Beginn des Jahres rund 7 EUR/MWh verloren. Die enge Korrelation zum Gaspreis ist geblieben, so dass sich der Preisrutsch am Gasmarkt im Q1 direkt auf den Strompreis niedergeschlagen hat.

Auch der schwächelnde Preis für European Union Allowances (EUA) zeigt sich in niedrigeren Strompreisen: Seit Jahresbeginn hat das EUA Dez-25 Produkt 2 Euro abgegeben. Mit einer Trading-Range zwischen 67 und 84 EUR/t zeigte sich der EUA-Markt ähnlich volatil wie der Gasmarkt.

 

Strom Spotmarkt

Auf einen Markt muss man im Q1 2025 aber besonders genau schauen – das ist der Strom Spotmarkt. Hier hat sich, verglichen mit dem Q1 2024, ein ganz anderes, höheres Niveau etabliert: Lag der durchschnittliche Spotpreis im Q1 2024 noch bei 68,5 EUR/MWh, liegt er im Q1 2025 bei ca. 114 EUR/MWh. Dies ist ein Anstieg von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwei Gründe können hier genannt werden, die einen Hauptanteil am Preisanstieg haben: Die Gas-Spotpreise handelten im Q1 2024 zwischen 22-36 EUR/MWh und im Q1 2025 zwischen 35,5-60 EUR/MWh und der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion lag in diesem Quartal etwa 10 Prozent niedriger als 2024.

 

Ausblick

Bei einem Niveau von ca. 29 Prozent beginnt Ende März/Anfang April nun die Befüllung der Gasspeicher. Da der Füllstand etwa 30 Prozent niedriger ist als im Vorjahr, werden die Gas-Spotpreise im Sommer 2025 vermutlich wenig Schwäche zeigen – die Befüllung der Gasspeicher bis November wird den Preis maßgeblich stützen.

Die geopolitischen Ereignisse haben Einfluss auf alle Commodities. Gespräche über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine geben Spekulationen über die Inbetriebnahme der einen noch intakten Northstream-Pipeline und entsprechende Gaslieferungen von Russland nach Europa Raum. Auch wenn dies Szenario wenig realistisch ist, bewegen sich die Preise aufgrund dieser Nachrichten. Ebenso hatte der Anschlag auf eine Gasverdichterstation in Sudscha Auswirkungen auf den Gaspreis. Der Ausblick lässt einen weiterhin volatilen Markt erwarten.

 

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