Die einzelnen Commodities im Energiehandel gehen derzeit ihrer eigenen Wege – und natürliche Korrelationen wie Strom und Emissionszertifikate entkoppeln sich. Auch Gas handelt derzeit niedriger, als es die Speicherstände noch im letzten Quartal vermuten ließen.
Dezember 2025
Hier kommen die Details:
Strom & Emissionszertifikate
Der letzte Monat des Jahres startete für den Strom-Spotmarkt aufwärts – im Händlerslang „bullish“. Kühlere Temperaturen und geringe Windeinspeisung treiben die Day-Ahead-Preise auf bis zu 170 EUR/MWh im Base. Zusammen mit Preisen für Emissionszertifikate (European Union Allowances, EUA), die am 2. Dezember oberhalb von 84 EUR/Tonne lagen, schienen die Voraussetzungen für eine Jahresendrallye bei den Forwards perfekt – könnte man meinen. Doch es kam völlig anders.
Am Forward-Markt schwächelte das Base-Produkt 2026 bereits Ende November und fiel von den Höchstwerten Anfang November bei 91 EUR/MWh auf ein Niveau von gut 87 EUR/MWh. Schon hier deutete sich eine Entkopplung der Strom- und EUA-Märkte an. In der Folge rutsche das Strom-Base Anfang Dezember trotz der Rekordpreise bei den EUA unter 85 EUR/MWh – eine erstaunliche Entwicklung, die sich ohne Blick auf die Gaspreise kaum erklären lässt.
Gas
Die Gaspreise zeigen seit Wochen über alle Produkte hinweg eine schwache Performance. Das Gasjahr 2026 notierte am 02. Dezember auf dem niedrigsten Niveau seit März 2024. Mit dem Durchbruch auf unter 30 EUR/MWh setzte das Frontjahr ein klares bearishes Signal. Flankiert von sehr schwachen Day-Ahead-Preisen, die ebenfalls seit Dezember unter 30 EUR/MWh handeln, gibt Gas die Richtung für den Forward-Strommarkt vor: Es geht nach unten.
Die sehr gute Versorgung mit Pipeline-Gas aus Norwegen und LNG aus den USA drückt die Preise und lässt trotz Wintermonaten kein bullishes Szenario zu. Hinzu kommt eine mittelfristige Temperaturprognose mit Werten oberhalb der Norm. Die kühlen Temperaturen Anfang Dezember und gleichzeitig extrem niedrige Spotpreise am Gasmarkt sorgen aktuell für ratlose Blicke bei den Analysten. Auch stellt sich die Frage, wie Betreiber von Gasspeichern mit dem aktuellen schwachen Preisszenario umgehen. Während die Preisniveaus in der Einspeichersaison noch deutlich über 30 EUR/MWh lagen, erzielt man derzeit beim Ausspeichern von Gas bei weitem nicht diesen Preis.
Kohle
Am Kohlemarkt herrscht eine andere Stimmung. Das API2-2026-Produkt handelt seit August zwischen 95 und 105 USD/Tonne und zeigt keine Anzeichen nach oben oder unten. Die wenigen Nachrichten zum Kohlemarkt reichen nicht aus, um den Markt nachhaltig zu bewegen.
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