Moorburg: vom Kohlekraftwerk zum Wasserstoff-Hub

Der Hamburger Stadtteil Moorburg war bisher eher als Synonym für ein Kohlekraftwerk bekannt. Genau dort soll nun der „Hamburg Green Hydrogen Hub“ entstehen. Der Plan unseres Konsortiums mit Shell, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg: einen der größten Elektrolyseure Europas errichten und möglichst die gesamte Wertschöpfungskette abdecken.

April 2021

Im Januar hat Vattenfall mit den drei Partnern eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet – demnach soll der Elektrolyseur eine noch skalierbare Leistung von 100 Megawatt haben und gleichzeitig wollen wir untersuchen, inwieweit die bestehende Infrastruktur künftig zur Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien genutzt werden kann. Dabei wollen wir weiterführende Konzepte wie die notwendigen Logistikketten und Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff gleich mitdenken.

Der Energiestandort verfügt über ideale Voraussetzungen für die weitere Nutzung. Er ist an das nationale 380.000 Volt Übertragungsnetz und das 110.000 Volt-Netz der Stadt Hamburg angebunden. Darüber hinaus können Überseeschiffe den Standort direkt anlaufen und die Kai- und Hafenanlage als Importterminal nutzen. Die städtische Gasnetzgesellschaft will zudem binnen zehn Jahren ein Wasserstoffnetz im Hafen ausbauen und arbeitet damit schon jetzt an der nötigen Verteil-Infrastruktur. Im Umkreis des Standorts sind zahlreiche potenzielle Wasserstoff-Abnehmer aus der Industrie und dem Mobilitätssektor angesiedelt, so dass die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abgebildet werden kann – von der Erzeugung des Stroms aus erneuerbaren Energien über die Produktion des Wasserstoffs per Elektrolyse sowie die Speicherung und den Transport hin zur Anwendung im Hamburger Hafen. So können wir auch den Bedarf von Kunden an Wasserstoff decken.

Mit diesen Voraussetzungen ist der Standort Moorburg in Hamburg und Norddeutschland optimal und kann sich zu einer potenziellen Keimzelle für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft entwickeln. Vorbehaltlich einer finalen Investitionsentscheidung kann die Erzeugung grünen Wasserstoffs nach jetzigem Planungsstand nach erfolgter Baufeldfreimachung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 erfolgen.


Wasserstoff-Cluster für Hamburg

Das große Potenzial von Wasserstoff wird auch über unsere eigenen Planungen hinaus gesehen: Im Februar wurde das etablierte Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) um das Schwerpunktthema Wasserstoff erweitert. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Hamburger Wirtschaftspolitik das Ziel verfolgt, die Dekarbonisierung von Hafen, Industrie, Logistik und Luftverkehr sowie den Aufbau einer wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben, um eine nahezu vollständige Versorgung entlang der Wertschöpfungskette aller an grünem Wasserstoff interessierten Abnehmer zu ermöglichen. Die Hamburger Cluster sind strategische Spezialisierungsfelder, die dem Standort ein klares Kompetenzprofil geben, das über die Landesgrenzen hinaus strahlt und Kapital, Talent, Sachverstand sowie Unternehmen und Fachkräfte anzieht.

 

Wasserstoff als Zukunfts-Komponente

Für uns bei Vattenfall ist fossilfreier Wasserstoff eine Schlüsselkomponente im zukünftigen Energiesystem. Er ist vor allem dann die ideale Lösung, wenn der direkte Einsatz von Strom zur Dekarbonisierung – zum Beispiel mit Batteriespeichern – nicht möglich ist. Dies betrifft insbesondere energieintensive Bereiche des Industrie- und des Transportsektors. Fossilfrei erzeugter Wasserstoff kann ebenfalls als Grundstoff in chemischen Prozessen, etwa zur Kunststoffproduktion, eingesetzt werden. Daher treiben wir die Entwicklung von Wasserstoffanwendungen in mehreren Projekten und Initiativen voran – etwa in der Herstellung von fossilfreiem Stahl oder bei der Produktion von Biokraftstoffen. Und auch im Wärmesektor ist Wasserstoff eine Alternative zu Gas, die die CO2-Emissionen deutlich senken kann. Entscheidend ist dabei für uns, dass der eingesetzte Wasserstoff fossilfrei ist.

 

Sie haben Fragen zum Wasserstoff-Hub oder zur Belieferung mit Wasserstoff? Sprechen Sie uns gern an!

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